Heppner Dagmar

8. Juni bis 9. Juli 2011
Heppner Dagmar___Echo

Die 1977 in Hamburg geborene Dagmar Heppner hat bildende Kunst in Kiel und Zürich studiert und 2004 an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel ihr Studium abgeschlossen. Ihr Schaffen bewegt sich frei zwischen den Medien: Zeichnung, Fotografie, Skulptur und Installation. Dabei gelingt es Dagmar Heppner in unvergleichlicher Art und Weise, die zitierten Gesten der Kunst in der alltäglichen Erfahrung und damit im privaten Erleben zu verankern.

Exemplarisch dafür ist die feinfühlige Installation im Rahmen des Heimspiels 2009, der St. Galler Jahresausstellung. Kommune Lamellenstoren hängen in mehreren, gegeneinander versetzten Schichten von der Decke in den Ausstellungsraum und modulieren das Licht, das sanft vom Hof in die Kunsthalle St. Gallen fällt. Dass es sich dabei weniger um eine an diesem Ort durchaus denkbare Verschattung handelt, verdeutlicht die schiere Akkumulation von Storen, wird doch deren Funktion in der Vervielfachung gewissermassen ad absurdum geführt. Vielmehr geht es um das Strukturieren und Inszenieren von Raum. So auch in ihrer eindrücklichen Intervention 2010 in der Ausstellung „Of Objects, Fields and Mirrors“ im Kunsthaus Glarus, in der sie mit baldachinartig von der Decke hängenden Textilbahnen eine scheinbar monumentale, kulissenartige Inszenierung andeutet, nur um den Ausstellungsraum einzugrenzen für ihre kleinformatigen, intimen Keramikreliefs.


Dagmar Heppners neue Arbeiten, die im o.T. Raum für aktuelle Kunst erstmals zu sehen sind, erinnern an Yves Kleins berühmte „Anthropometrien“, bei denen der Künstler 1957 durch Aktmodelle, die sich nackt mit blauer Farbe einfärbten, die Leinwand mit ihren eigenen Körpern bemalen liess. Diese heroische Geste, als öffentliche Veranstaltung mit Musikbegleitung zusätzlich dramatisiert, findet ihr Echo in Dagmar Heppners eigenen Abdrücken. Dabei handelt es sich indes nicht um Körperabdrucke, sondern um solche von Kleidern im Format 1:1. Die Kleider wurden mit Acryl eingefärbt, ausgelegt und anschliessend auf Papier abgedrückt. Wobei es sich bei den Kleidern gewissermassen um die „Grundgarderobe“ (Dagmar Heppner) eines Menschen handelt, um Hemd, Pullover, Hose, Rock, T-Shirt. Allein, der Mensch selbst, sein Körper bleibt abwesend.

Körper wird einer weiteren skulpturalen Arbeit angedeutet, wenn auch formal umgewandelt in eine beinahe schon klassische Keramik. Auf Sockeln präsentiert, scheinen die Zöpfe gleichsam im tönernen Material erstarrt und bewahren sich zugleich aufgrund ihrer Materialisierung die Aura des Fragilen und Preziosen.

Nach Einzelausstellungen, u.a. im Basler New Jerseyy oder in der St. Galler Guerilla Galerie, und der Beteiligung an zahlreichen Gruppenausstellung ist ihre Ausstellung Echo im o.T. Raum für aktuelle Kunst ihre erste Präsentation in der Zentralschweiz.

http://dagmarheppner.com