24. Januar bis 28. Februar 2015
Beck Valentin___Bro.T
Valentin Beck / Adrian Rast
Das Ausstellungsprojekt Bro.T haben die beiden Künstler Valentin Beck und Adrian Rast vor Ort im Kunstpavillon entwickelt. Intensiv und über drei Wochen arbeiteten und experimentierten sie in den Räumlichkeiten des Kunstpavillons, forschten im umliegenden Garten und erkundeten das Quartier. Dabei verfolgten sie zum einen die Idee der Weiterverwendung von Altbrot und zum anderen prüften sie die spezifische Örtlichkeit des Kunstpavillons, das angrenzende Wohnquartier und seine Bewohner/innen. In der näheren Nachbarschaft sammelten sie durch Hausieren Altbrot und vermittelten ihr künstlerisches Vorhaben. Das Altbrot transformierten die beiden Künstler anschliessend mit Hilfe eines Pyrolyseofens zu Kohlezeichenstiften, indem sie es zu Paniermehl verrieben, mit Gips vermischten, zu Stiften formten und schliesslich im Pyrolyseofen (Holzvergaser) verkohlten. Die Kohlestiften verwendeten sie als Malmittel für die monochromen Bildtafeln, die sie im Ausstellungsraum und im Foyer präsentieren.
In der Ausstellung Bro.T thematisieren Valentin Beck und Adrian Rast Fragen zum ökologischen und ökonomischen Umgang mit natürlichen wie auch sozialen Ressourcen und deren Kreisläufe.
Die beiden Künstler streben einen nachhaltigen Energieverbrauch an, jeglicher Abfall, der entsteht, soll in den Kreislauf zurückgeführt werden. Bei der Herstellung von Brot-Kohle mit einem Pyrolyseofen kann die Energie zum Kochen gebraucht und die entstandene Kohle als Ergänzung zu Küchenabfällen zu Bokashi (Dünger) weiterverarbeitet werden. Ein entsprechender Behälter steht in der Mitte des Ausstellungsraumes auf einem Sockel, in dem während der Ausstellungsdauer organische Abfälle mit Hilfe von effektiven Mikroorganismen und Kohle zu einem hochwertigen Dünger (Bokashi) umgewandelt werden. Den Künstlern geht es dabei um Fermentations- und Entgiftungsprozesse im Mikrobereich und deren Anwendung, die, im Kunstkontext thematisiert, eine neue Lesart offen legen.
Valentin Beck und Adrian Rast präsentieren mit ihrer Arbeit einerseits Konzepte, die einen bewussten Umgang mit Ressourcen und Energie aufzeigen und andererseits Strategien im Umgang mit dem ortsspezifischen Umfeld, indem sie die unmittelbare Nachbarschaft in ihr Projekt miteinbeziehen und charakteristische Eigenschaften der persönlichen Begegnungen in den Titeln der Bildtafeln festhalten.