Etter Jonas

15. März bis 3. Mai 2014
Etter Jonas___Eyphka!

Das Spiel mit unterschiedlichen Materialien und deren Eigenschaften sind primäre Merkmale des künstlerischen Schaffens von Jonas Etter. In seinen Arbeiten untersucht er Themen wie Zeit, Kraft, Geschwindigkeit und experimentiert mit unterschiedlichen Werkstoffen. Seine Arbeiten unterliegen oft einem konstanten Deformationsprozess, Unberechenbarkeit und Zufall spielen immer wieder eine Rolle. Statik interessiert Jonas Etter vor allem in labilem Zustand, in dem Bewegung und Veränderung angelegt sind. Elemente aus Architektur und Ingenieurwesen sind formal in den Werken präsent.
In der Ausstellung EYPHKA! (Heureka!) geht Jonas Etter unter anderem der Frage nach, welche Bedeutung dem Gedanken in der Kunst zukommt – wie Denkprozesse ablaufen und was Wissen, was Versuch und Erfahrung in einem Entscheidungsfindungsprozess bedeuten. Der Ausruf „Ich habe es gefunden“ erscheint ihm als eine Verdichtung – eine fundamentale Berechnung geht auf, ein genialer künstlerischer Wurf entsteht. Dies bedingt eine hohe Erwartung an das Endprodukt. Jonas Etter geht den Umgang mit dem Genie-Gedanken ironisch an, da Kunst grundsätzlich eine andere Herangehensweise als die Wissenschaft hat.


Er interessiert sich für naturwissenschaftliche Hintergründe – insbesondere die Wirkung von unterschiedlichen Materialien und deren Eigenschaften zueinander. Der Prozess, die Auseinandersetzung mit einem Thema, einem Material stehen bei seinen Arbeiten im Vordergrund.
Die raumgreifende Arbeit von Jonas Etter besteht aus vielen Kupfer-Fittings, die aneinandergefügt sind und sich mit Windungen im Raum ausbreiten. Es ist nicht eindeutig, ob die Installation aufgehängt oder gespannt ist, ob sie schwebt oder abhebt. Es besteht aber durch die Befestigung mit Gummibändern im Raum eine spürbare Spannung wie vor einem Abflug, dem Moment des Startens. Die Kupfer-Fittings zeichnen eine Art Linie, die zusammengestaucht und wieder auseinandergezogen wurde. Die Eckteil-Rohre können unmöglich gerade gebogen werden – die Kurven sind vorgegeben. Doch trotz der fortlaufenden Richtungsänderung in der Linienführung und der Härte des Materials entsteht eine organisch weiche Form, die sich durch den Raum zu bewegen scheint. Bei der Langzeitbelichtung in der Fotographie kann etwas Bewegtes eingefangen werden, ganz viele Momente erscheinen gleichzeitig, eine ähnliche Wirkung wird bei dieser Arbeit erzielt.

www.jonasetter.ch