5. Juni bis 4. Juli 2004
Edith Flückiger
where now
3-Wand-Videoinstallation, DV, 2004
Ton: Peter Bräker
„Flückigers Material ist das Vorhandene. Sie bezieht ihre Ideen aus dem Feld des Wahrnehmbaren. Hier nun die Momente zu finden, die Aussagen machen über unsere Situation und Befindlichkeiten, ist das Vorhaben dieser künstlerischen Arbeit“ (Hilar Stadler). Es sind alltägliche Begebenheiten, die die Künstlerin Edith Flückiger ins Medium Video übersetzt: Kinder auf dem Asphalt liegend, ein Knabe auf einem Kettenkarussell… Stets jedoch überraschen ihre Bilder aufgrund der durchs Medium bedingten Verschiebungen, die das Vertraute urplötzlich artifiziell erscheinen lassen.
1960 in Wien geboren absolvierte Edith Flückiger die Fachklasse für Visuelle Gestaltung an der Hochschule für Gestaltung in Luzern, wo sie heute selbst unterricht. In den vergangenen Jahren ist sie mit Videobändern bzw. raumgreifenden Videoinstallationen hervorgetreten, so u.a. beim Videofestival VIPER in Luzern und später in Basel, 1998 mit Simone Rüssli und Hildegard Spielhofer im Museum Bellpark in Kriens oder 2001 in „Inverse Probability“ gemeinsam mit Jos Näpflin und Vittorio Santoro im Palazzo Liestal.
Edith Flückiger hat für o.T. Raum für aktuelle Kunst eine Videoinstallation mit dem Titel „where now“ realisiert. Sie visualisiert unterschiedliche Zeitebenen, Zeitabläufe und setzt sie in ihrer Videoinstallation miteinander in Beziehung.
Auf drei Projektionsebenen sind Bilder aus Naturlandschaften zu sehen. Ruhige, sehr poetische Landschaftsbilder, in denen nur eine minimale Bewegung stattfindet wie beispielsweise das Kräuseln von Wasseroberflächen, stehen einer Projektion mit bewegter Kameraführung gegenüber. Diese umkreist ein Autowrack, ein mysteriöser Zeitzeuge aus den 60er Jahren, der inmitten einer Waldlichtung liegt. Von den zyklisch wiederkehrenden Abläufen der Natur umschlossen, zerfällt das Wrack unwiederbringlich, was auch das Spiel mit den Wörtern nowhere – now here , die sich mittels Überblendung ineinander verschieben, thematisiert.
„where now“ ist eine mediale Reflexion über Vergängliches, Vergangenes und Vergehendes.