4. Juni bis 8. Juli 2007
Katsidis Anastasia___ich bin hier zu meiner erholung
„Das Spielen mit Spielzeug dient Kindern dazu, gesellschaftliche Konventionen eines „normalen“ Lebens einzuüben. Die Begegnung mit diesen Konventionen als nun erwachsene Person und die dabei entstehenden Widerstände und Spannungen sind die Grundlage meines künstlerischen Schaffens.“ Die 1970 als Kind griechischer Einwanderer geborene Anastasia Katsidis studierte an den Hochschulen für Kunst in Basel und Luzern, wo sie seit 2002 lebt und arbeitet. In den letzten Jahren ist sie mit ihren Objekten und Installationen in verschiedenen Ausstellungen hervorgetreten, zuletzt im vergangenen Jahr in der Ausstellung „Emerging Artists – aktuelle Schweizer Kunst“ in der Sammlung Essl bei Wien. Ihr Schaffen umfasst sowohl spielerische Objekte, verspielte Videoanimationen, Aktionen unter Einbezug des Publikums wie auch reine Textarbeiten.
Eigens für das Treppenhaus des o.T. Raums für aktuelle Kunst realisierte Anastasia Katsidis die Arbeit „ich bin hier zu meiner erholung“ – im engen Kreis der Familie. In der Arbeit „ich bin hier zu meiner erholung“ werden die Eindrücke eines Verwandtentreffens verarbeitet. Die Auswegslosigkeit und das Ausharren der mittleren Generation, der Leistungsdruck auf die Kleinen, peinliche Momente in einem geschlossenen, engen Raum, wo man dicht nebeneinander sitzt, gaben den Stoff für diese Serie. Notierte Gedanken und mitgehorchte Sprachfetzen auf Zetteln, Kisten und Karton bilden zusammen ein Netzwerk, das die Enge, die individuellen Nöte und die Komik in peinlichen Momenten aufgreift. Die gesammelten Eindrücke betreffen grösstenteils die mittlere Generation (2. Generation), der ich auch angehöre.
Sie erzählen von peinlichen Momenten wie z.B. vom Furzen, von heimlich mitgelauschten Dialogen etc. Einen anderen Teil widme ich aber der Freude der ältesten Generation. Die Begeisterung für die Familie, für ihre Nachkommen und Enkel und die Vergoldung und Verniedlichung der Kindheit und alter Zeiten wurde im Farbkonzept und in einem Objekt verarbeitet:Ein grosser, mit rosa Farbe übergossener Teddybär hängt kopfüber im Gang. Seine Oberfläche ist rissig und seine Position lässt offen, ob der Bär nun von glücklichen oder unglücklichen, von ehrlichen oder verkitschten Erinnerungen erzählt.
Selection cuvée – 5 plus 1 Kunstschaffende aus der Zentralschweiz
Die erste Ausstellung im Kunstpavillon ist eine Gemeinschaftsproduktion von o.T. und sic!. In dieser Eröffnungsausstellung präsentieren die fünf BetreiberInnen – Konrad Bitterli, Lisa Fuchs, Romy Lipp, Gabi Widmer von o.T. sowie Nadine Wietlisbach von sic! – je eine persönliche Auswahl einer Künstlerin / eines Künstlers aus der Zentralschweizer Kunstszene. Mit dem radikal subjektiven Ansatz wird eine bewusst alternative Perspektive auf das Zentralschweizer Kunstschaffen geworfen, die sich weniger an Juryvoten oder einer mehrheitsfähigen Auswahl, an kuratorischen Konzepten oder repräsentativen Überlegungen orientiert, sondern einzig und allein an den Vorlieben der einzelnen AusstellungsmacherInnen.
Zu sehen sind neue Arbeiten von :
Camillo Paravicini www.camilloparavicini.com
Giacomo Santiago Rogado www.rogado.com
Markus Uhr www.markusuhr.com
Cécile Wick www.cecilewick.ch
Margot Zanni
Zudem wird im Rahmen der Ausstellung die Publikation der über mehrere Jahre in Luzern lebenden Künstlerin Anastasia Katsidis präsentiert, von der ebenfalls eine kleine Werkgruppe zu sehen ist.