Timmermans Ante

30. August bis 3. Oktober 2010
Timmermans Ante___Poesie des alltäglichen

Die Zeichnungen von Ante Timmermans sind poetische Reflexionen über das Individuum im Lebensraum Stadt. In seinen oft grossformatigen Arbeiten schafft der 1976 im belgischen Ninove geborene Künstler mit grosser Präzision weit verzweigte, urbane Gebilde. Dabei lässt er fiktive, in die Unendlichkeit reichende Megacities entstehen oder bettet bizarre Industriearchitekturen in zerklüftete Gebirgsformationen. Die einzelnen Gebäude sind durch eine Vielzahl filigraner Strukturen miteinander verbunden. Stromleitungen, Strassen und Eisenbahnschienen verdichten das Netz, aus dem Satellitenschüsseln und Antennen hervorragen. Mittels dieser urbanen Gefüge kartografiert Timmermans unsichtbare Spuren von menschlichen Handlungen und Gefühlen. Die detailliert gezeichneten Architekturformen verweben sich mit den Mustern menschlichen Verhaltens zu einer Art urbaner Bestandesaufnahme.


Bei aller urbanistischen Reflexion im Medium der Zeichnung gelingt es Ante Timmermans auf höchst humorvolle Weise, das Banale und Absurde von fiktiven wie realen Welten aufs Papier zu bannen. Das Prinzip der Wiederholung, das sich im menschlichen Alltag als Routine widerspiegelt, ist dabei ein konstant wiederkehrendes Motiv. Immer wieder tauchen kreisende, sich wiederholende Strukturen auf. Dabei sind seine Bildideen jeweils von bestechender Klarheit und weisen wie ein Fenster auf Ante Timmermans komplexe und höchst intelligente Gedankenwelt. Das Schaffen des in Zürich lebenden Künstlers wurde u. a. im Kunstverein Ahlen/D oder im S.M.A.K. in Gent gezeigt. Die eigens für den o.T. Raum für aktuelle Kunst entwickelte Ausstellung Poesie des alltäglichen ist indes seine erste Einzelausstellung in der Schweiz.