Wittmer Maura

24. August – 21. September 2019

♀ – Positionen zeitgenössischer Künstlerinnen mit Anna -Tia Buss, Alina Kopytsa, Muda Mathis und Sus Zwick, Maura Wittmer, Shannon Zwicker

Das gemeinsame Ausstellungsprojekt von o.T. Raum für aktuelle Kunst und PTTH://präsentiert sechs Künstlerinnen aus verschiedenen Generationen, deren Arbeitensich im Diskurs um feministische Themen verorten lassen. Dabei möchte die Ausstellungfrauenspezifische und politische Fragen aufwerfen und zur Diskussion stellen:Es geht um Künstlerinnen, aber auch um Ausstellungsmacherinnen, Galeristinnen,Kunstkritikerinnen, Kunsthistorikerinnen, kurz – um Frauen in der Kunst.

Maura Wittmer

Maura Wittmer setzt sich in ihrer zumeist fotografischen und performativen Arbeit kritisch mit Rollenbildern, vorgegebenen Klischees, Werbeästhetik und dem idealisierten Frauenbild auseinander. In der eigens für die Ausstellung konzipierten Arbeit „LIKE“ untersucht sie den eigenen Körper auf seine Makel, auf die Stellen, die gerade in den sozialen Medien wie Instagram bearbeitet und korrigiert, oder gar nicht erst gezeigt werden. Indem die Künstlerin Metalllettern auf die „unschönen“ Stellen drückte, versah sie diese mit der Prägung LIKE.

So hinterliess der Prägungsstempel Spuren in der Haut, welche die Künstlerin wiederum mit der Kamera dokumentierte und festhielt. Wie Protestschilder steht nun eine Masse an markierten Hautfragmenten
im Garten des Kunstpavillons. Sie stehen dort eingereiht, als würden sie nur darauf warten, in Aktion zu
treten. Während Likes den Frauenkörper in den sozialen Medien zum Werbekörper machen, eingebunden in ein kapitalistisches System, wo Likes die Währung ist, bleibt in Maura Wittmers Arbeit das Wort Like als Abdruck zurück. In ihren fragmentarischen Bildausschnitten ergibt sich vielmehr eine spannende Studie unterschiedlicher Hautstrukturen – mit allen ihren natürlichen Strukturen, Linien, Falten, Härchen, oder Farbzeichnungen. Somit setzt die Künstlerin ein Statement gegen die medial verbreitete Kultur des Liftings, und liefert einen ungefilterten Blick auf den eigenen Körper. Am Kunsthoch zeigt Maura Wittmer zudem eine Performance im Garten
des Kunstpavillons, die im Hinblick auf die Ausstellung entstanden ist.