16. Oktober 2015
Vegane Oper
mit Lukas Acton, Katharina Friese, Jim Osthaarchic, Chris Regn, Bärbel Schwarz, Heinz Stahlhut, Christina Volk, Evi Wiemer und dem regionalen Ballett „Radical Cheerleaders“
Die Vegane Oper ist ein multidisziplinäres Projekt an der Schnittstelle zwischen Kunst und Kitsch, zwischen Trash und Trans, zwischen Pop und Performance. Was als politisches Manifest für queeres Leben im Gewand einer Oper beginnt, wird zum grossen Verwirrspiel zwischen Gemüsegarten und Tofustand und endet als vergnügliche Liebesgeschichte und der Frage, ob ein Happy End wirklich glücklich machen kann.
Die Performance ist eine Mischung aus französischem Musical und Brecht‘schem Singspiel, in der sich dramatische Missverständnisse mit herzzerreissenden Versühnungsszenen abwechseln.
Veggie und Morta, die beiden Protagonistinnen, treffen sich am Tofustand beim verbilligten Holzfällersteak. Es ist Liebe auf den ersten Blick und so entzündet sich eine Kette von gesungenen Ereignissen um Lebensbedingungen, Politik, Moralvorstellungen und Zugehörigkeiten.
Bei all dem Gesang erfahren wir die Möglichkeiten einer Guerilla-Gärtner-Gruppe und es kommt sogar soweit, dass Champignons in einer ehemaligen Wurstfabrik angebaut werden.
Die Vegane Oper wurde 2006 in Berlin uraufgeführt und danach in verschiedenen Kunsträumen in Deutschland und der Schweiz gespielt. Nun wird die Oper in vier Akten nochmals aufgenommen und im Rahmenprogramm des „Performancepreis Schweiz“, der dieses Jahr im Kunstmuseum Luzern ausgerichtet wird, aufgeführt. Die Vegane Oper lebt vom experimentellen Entwickeln der beteiligten Künstler/innen und arbeitet mit deren Potential. Aus diesem Grund war es bereits bei den Aufführungen der ersten Version der Oper wichtig, das feste Ensemble, bestehend aus den Autor_innen und Musiker_innen, mit Kunstschaffenden des jeweiligen Aufführungsortes zu ergänzen. Dieser Grundsatz gilt auch für die Wiederaufnahme und die Aufführung in Luzern. Acht Performer_innen, Musiker_innen und Sänger_innen bespielen ein Bühnenbild, das mit Objekten aus Karton aufgebaut und laufend verändert wird. Und natürlich gibt es auch einen Chor, der in dieser Oper als Radical Cheerleaders auftritt sowie ein Ballett, das alles gibt und tanzt bis die Wände zittern.